Rohrverlegung mit Erdraketen, im Fachjargon Bodenverdrängungshämmer, kommt im Tiefbau immer häufiger zum Einsatz. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Größere Erdarbeiten wie beispielsweise ein umfangreicher Aushub entfallen, die Arbeiten sind schneller und kostengünstiger zu bewerkstelligen, Beschädigungen etwa an Gehwegen, Straßen oder Vorgärten entfallen. Doch nicht immer ist eine Rohrverlegung mit Erdraketen ohne Weiteres möglich – es kommt auf den Boden an. Mit welcher Bodenklasse der Bodenverdrängungshammer prima zurechtkommt und wo er scheitert, erläutern wir hier.
Je nach Zustand beim Lösen – also auch beim Aushub oder bei der Rohrverlegung mit Erdraketen – wird der Untergrund in unterschiedliche Klassen eingeteilt. Diese Bodenklassen richten sich nach der Zusammensetzung des Materials.
Dabei werden Böden in 7 unterschiedliche Klassen eingeteilt.
Der Mutter- oder Oberboden ist die oberste Schicht. Auch der unmittelbar darunter liegende Zwischenboden gehört noch zur Bodenklasse 1.
In der Regel ist dieser Untergrund nicht tragfähig und beispielsweise für eine Hausbau ungeeignet. Zur Rohrverlegung mit Erdraketen sollte hier wenn überhaupt unbedingt das Medien- oder Schutzrohr in einem Arbeitsschritt mit eingezogen werden, weil solche Böden oft nicht verdrängungsfähig sind.
Wasserhaltende Böden und der sogenannte Schöpfboden werden in diese Kategorie gelistet. Oft bestehen sie nur aus Schlamm und sind für den Einsatz eines Bodenverdrängungshammers nur bedingt geeignet.
Böden, die hauptsächlich aus Kies oder nicht bindigem Sand bestehen, fallen unter die Klassifizierung „leicht lösbare Böden“. Je nach individueller Beschaffenheit stellt hier die Rohrverlegung mit Erdraketen kein Problem dar.
Mittelschwere Böden der Bodenklasse 4 sind sehr lehmig, oft auch extrem sandig und voller Schluff (sehr feines Sediment, meist staubfeiner, lehmiger Sand). Solche sind hervorragend für den Einsatz von Erdraketen geeignet.
Unter dem Begriff Hackboden versteht man sehr feste und zähe Böden. Oft bestehen sie aus fettem, steifen Ton, fester Schlacke, Bauschutt und Steingeröll. Ein solcher Boden hält gut zusammen und ist je nach spezieller Zusammensetzung gut verdrängungsfähig – also für eine etwas stärkere Erdrakete noch geeignet.
Sogenannte Schrämmböden, die aus locker gelagertem Gestein bestehen, fallen unter diese Kategorie. Oft sind sie schiefrig, verwittert und bröckelig. Damit hier die Rohrverlegung mit Erdraketen gelingt, braucht es schon einen sehr starken Kopf, das Gestein darf nicht zu verdichtet sein. In der Regel ist die Arbeit mit dem Bodenverdrängungshammer bei solchen Böden eher sehr schwierig.
Bei einem solchen nicht umsonst auch „Sprengboden“ genannten Untergrund macht der Einsatz einer Erdrakete wenig Sinn. Um hier Kabel oder Rohre verlegen zu können, ist schon schweres Gerät nötig.
Heute weicht man mehr und mehr von der alten DIN 18300 ab, nach der die Böden in die oben genannten Klassen eingeteilt wurden.
Stattdessen spricht man eher von Homogenbereichen. Diese teilen Böden nach ihrem jeweiligen Zustand vor dem Lösen ein.
Ein Homogenbereich kann aus einzelnen, aber jetzt auch aus mehreren Bodenschichten bestehen, die jedoch nur in einem begrenzten Bereich zu finden sind und nicht etwa in einem gesamt erfassten Bebauungsgebiet. Ein solcher Bereich erfüllt dann örtlich eng begrenzt gewisse Eigenschaften, nach denen sich der Einsatz der unterschiedlichen Erdbau-Geräte zum Bohren, Lösen, Graben usw. richtet.
Das Problem: Bestimmte Gewerke lassen sich nur schwer einem einzelnen Homogenbereich zuordnen.
Folgende Liste der Homogenbereiche gibt einen Überblick:
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